Wir wussten es ja schon im Vorfeld: Der Termin bei United Internet Media, WEB.DE uns GMX wird etwas ganz Besonderes.
Unsere Erwartungen wurden übertroffen. Und aus dem geplanten 2-Stunden-Treffen wurde dann schnell ein 4-Stunden-Termin.
Wir haben viel gelernt und wertvolle Tipps für den eigenen Umgang mit Internet & Co. mit nach Hause genommen.
Wir wissen jetzt, dass gmx und WEB.DE nicht nur E-Mail-Anbieter, sondern Informationsplattformen sind. Dahinter steht eine Redaktion mit 50 Kolleginnen und Kollegen.
Gelernt haben wir auch, wie bedeutend Karlsruhe – als Standort – für die Historie und die aktuelle Firmengeschichte ist.
Wir kennen jetzt den Umgang mit Milliarden von Spam-Mails, die pro Woche aus der Datenflut ausgefiltert werden und wie wichtig es ist, unsere eigenen Spams zu melden.
Wir hatten die Möglichkeit, das Rechenzentrum zu sehen und waren überwältigt. Danke liebe Kolleginnen und Kollegen, auch für Eure Geduld.
Die Gründungsgeschichte des Presseclubs ist eng mit dem Verlagshaus der Badischen Neusten Nachrichten verbunden. Für den kurzfristig verhinderten Verlagsleiter erinnerte Redaktionsleiter Stefan Proetel an die Vergangenheit und verwies auf die Zukunftsaufgaben.“Eine solch lange Zeit geht nicht ohne Veränderungen. Weder für den Verlag, noch für den Presseclub.“ An die Bedeutung der freien Presse für Karlsruhe erinnerte Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup.Johannes von Dohnanyi hat in seinem Berufsleben viele Aufgabn gemeistert. Er war unter anderem Redakteur, Journalist, Kriegsberichterstatter. „Früher wurden wir auf unsere Kriegseinsätze vorbereitet. Heute werden die jungen Leute über den Krisengebieten abgeworfen.“ Deshalb sieht er als Dozent seine Aufgabe darin, die Branchenneulinge optimal auf ihren Beruf vorzubereiten.Der Institutsleiter selbst sorgte für den musikalischen Rahmen der Feierstunde: Professor Jürgen Christ„Privilegien, wie wir sie heute für ganz selbstverständlich erachten, fallen nicht vom Himmel. Sie mussten blutig erstritten werden“, erinnerte Professor Stephan Harbarth, Präsident des Bundesverfassungsgerichts, an Grundwerte wie Presserecht und Pressefreiheit.Ambiete, Beleuchtung, Catering – alles außergewöhnlich. Für den stimmungsvollen Rahmen sorgte die Hochschule für Musik im Wolfgang-Rihm-Saal, für die Bewirtung Mitglieder des Vereins der Köche Karlsruhe.Gespannt verfolgte das Publikum das kurzweilige Festprogramm.Alle Akteure auf einen Blick (v.l.): Moderator Oliver Langewitz, Comedian Susi Pemmerl, Oberbürgermeister Frank Mentrup, Presseclub-Vorsitzende Irmgard Duttenhofer, Präsident des Bundesverfassungsgerichts Stephan Harbarth, Journalist Johannes von Dohnanyi und Markus Schneider, stv.Vorsitzender des Presseclubs Karlsruhe e.V.Festredner Stephan Harbarth, Präsident des Bundesverfassungsgerichts (Bildmitte), freut sich das Gastgeschenk, überreicht von Irmgard Duttenhofer und Markus Schneider.
Fotos: Michaela Roth, Sabine Rehmann, Fritz Bechholz
Der Rückblick in die Historie fiel bewusst kurz aus, als der Presseclub Karlsruhe seinen 70. Geburtstag feierte. Die eigentlichen Schwerpunktthemen betrafen Gegenwart und Zukunft der Branche. Redakteure, Journalisten und Pressesprecher waren eingeladen, den Wandel in der Medienlandschaft zu reflektieren. Bei dieser „Familienfeier“ blieb man weitgehend unter sich und konnte so im Marstall der Musikhochschule Karlsruhe Klartext reden, professionell moderiert von Fernsehmann Markus Brock.
Markus Brock und Irmgard Duttenhofer (Foto: Felix Doll)
Ganz bewusst habe
man sich für die Musikhochschule als Veranstaltungsort entschieden, so Presseclub-Vorsitzende
Irmgard Duttenhofer. Hausherr Jürgen Christ, Leiter des Instituts für
Musikjournalismus, machte deutlich, wie crossmedial die Studenten dort auf
ihren Arbeitsalltag vorbereitet werden. „Dafür kommen alle nahtlos bei Print
und Rundfunk unter“, freute er sich für die Absolventen.
Markus Brock und Jürgen Christ (Foto: Felix Doll)
Für die Anfänge des
Presseclubs waren die Badischen Neuesten Nachrichten und Verleger Wilhelm Baur
maßgebend. Kaum war die Tageszeitung nach dem Krieg lizensiert, schlossen sich auch
schon die Redakteure aus Karlsruhe und Umgebung zum Berufsverband zusammen. Das
verschaffte dem Karlsruher Club den Vorsprung in Deutschland.
Die Redakteure liebten
ihre Tagesarbeit, sie schätzten aber auch das Beisammensein im Kollegenkreis.
Vom Feierabendbier bis zum rauschenden Presseball – die Zeitungsmacher wussten
zu genießen. „Pressebälle sind überholt, das Bier trinkt man heute zuhause, die
eigene Familie geht vor“, weiß Dr. Klaus Gaßner, Redaktionsleiter der Badischen
Neuesten Nachrichten.
Markus Brock und Dr. Gaßner (Foto: Felix Doll)
Nicht nur die
sozialen Kontakte haben sich verändert. Auch die Tageszeitung befindet sich im
Wandel. Auf der einen Seite werden Newsrooms eingerichtet und die
Digitalisierung vorangetrieben, auf der anderen Seite zieht die Stadtredaktion
von der grünen Wiese an ihren innerstädtischen Nachkriegsstandort zurück. Die
Nähe zu den Lesern hat noch immer Gewicht, weiß Gaßner.
Nähe trotz
Digitalisierung macht auch für die Erste Bürgermeisterin Gabriele
Luczak-Schwarz Sinn bei der Arbeit des Presse- und Informationsamtes der Stadt
Karlsruhe. Dabei seien externe Informationen für Presse und Öffentlichkeit nur
die eine Seite der Medaille, ebenso wichtig sei die interne Kommunikation. Die
Mitarbeiter müssen mitgenommen werden, begründet die Wirtschaftsbürgermeisterin
den Prozess.
Erste Bürgermeisterin Luczak-Schwarz (links) überreichte ein Geschenk an die Vorsitzende Irmgard Duttenhofer und ihren Stellvertreter Markus Schneider (Foto: Felix Doll)
Rede-Europameister
Klaus-Ulrich Moeller, selbst freier Journalist und Autor, legte den Finger in
die Wunde und zeigte auf, wie sehr die Digitalisierung den Menschen verändere
bzw. unnötig mache. Roboter ersetzen Kopf und Hände, implantierte Chips
fungieren als Bankkarte, Datenbanken verdrängen Duden und Brockhaus. „Mobil,
agil, debil“, war deshalb die Schlussfolgerung des Gastredners, der sich die
Frage stellte, wie viel Neues der Mensch eigentlich ertragen könne.
Dr. Klaus-Ulrich Möller (Foto: Felix Doll)
Den Blick nach vorn
richteten auch Irmgard Duttenhofer und ihr Stellvertreter Markus Schneider. Der
Verein muss sich neu erfinden, sein Profil schärfen, weiß die Vorsitzende. Denn
über die Jahrzehnte ist in Vergessenheit geraten, dass es sich beim Presseclub
nicht um einen mildtätigen Verein, sondern um einen Berufsverband handele. Das
ist ein Novum in Deutschland, so die Vorsitzende, „das eröffnet uns aber auch
neue Perspektiven.“
Trotz
Branchenverbands-Status nahm der Verein das Jubiläum zum Anlass, an fünf
caritative Einrichtungen zu spenden. „Schließlich ist es üblich, dass es zum
Geburtstag Geschenke gibt“, waren sich die Vorstandsmitglieder einig.
Mit Schwung und neuen Aufgaben in die Zukunft Er gehört zu den ältesten Presseclubs Deutschlands. Am 18. Juni 2019 feierte er seinen 70. Geburtstag: Der Presseclub Karlsruhe e.V
Zurück zur Stunde null Kaum waren im Nachkriegs-Deutschland die Lizenzen für die Tageszeitungen vergeben, gründeten die hauptberuflichen Redakteure in Karlsruhe und Umgebung den Verein neu. Bereits 1910 existierte ein Vorgängerverein, der während der NS-Zeit verboten und aufgelöst wurde. Diese Erfahrungen und die Tatsache, dass sich BNN-Verleger Wilhelm Baur als Gründungspräsident zur Verfügung stellte, halfen dem Presseclub sehr schnell auf die Beine.
Allerdings
schien die Zusammenarbeit innerhalb des Clubs keineswegs stressfrei. Zum 25.
Geburtstag erklärte der damalige Vorsitzende in einem Interview: „In diesem
Club treffen Individualisten aufeinander. Das sich Einfügen in eine
Gemeinschaft fällt in der Tat gerade Journalisten nicht ganz leicht.“
Mögen bei
den Clubtreffen die Diskussionen lebhaft und kontrovers gewesen sein, so war es
doch selbstverständlich, sich abends zu treffen und den Arbeitstag gemeinsam
ausklingen zu lassen. Feiern konnten sie alle. Das spiegelt auch die Vereinssatzung
wider. Der Gründungszweck diente ursprünglich nur dem geselligen Beisammensein.
Die Pressebälle waren legendär. Es war das gesellschaftliche Ereignis
des Jahres in Karlsruhe. Menschen mit Rang und Namen mussten sich dort sehen
lassen.
Die dabei
erwirtschafteten hohen Einnahmen wurden gespendet. So erwuchsen dem Verein neue
Aufgaben. Inzwischen war es auch selbstverständlich, „Treffen zur Förderung
geistiger Aktivitäten“ zu organisieren. Gemeint waren Veranstaltungen mit
Interviewgästen aus Wirtschaft und Politik.
20 Jahre
nach der Gründung findet sich im Vereinsregister der Vermerk: „Die Satzung ist
am 16. Februar 1949 errichtet, inzwischen mehrfach geändert und vollkommen neu
gefasst.“
So ist der Presseclub Karlsruhe e.V. heute aufgestellt Ursprünglich stand der Verein ausschließlich hauptberuflichen Redakteuren offen. Das hat sich gewandelt. Denn es sind neue Berufsgruppen entstanden. Heute sind in diesem Verein Redakteurinnen und Redakteure, Journalistinnen und Journalisten, Pressesprecherinnen und Pressesprecher, Öffentlichkeitsarbeiterinnen und Öffentlichkeitsarbeiter vertreten. Dieser Branchen-Mix macht das Vereinsleben interessant und lebendig. Letztendlich arbeiten alle in der Medienbranche.
Leider
ist über die Jahrzehnte das Wissen verloren gegangen, dass es sich beim
Presseclub Karlsruhe e.V. nicht um einen rein mildtätigen Verein, sondern um
einen Branchenverband handelt. Daraus resultieren neue Aufgaben. Jetzt gilt es,
das Profil des Clubs zu schärfen und neue Angebote für die Mitglieder an diesem
Auftrag auszurichten.
Wie gestaltet der Presseclub seine Zukunft? Vieles hat sich bereits in den vergangenen zwei / drei Jahren verändert: Die abendlichen Treffen wurden durch Frühstücksgespräche ersetzt. Dieses neue Format passt hervorragend in den Arbeitsalltage der Mitglieder. Im Vordergrund der Treffen stehen branchenspezifische Themen.
Die Vernetzung
mit anderen Presseclubs greift seit dem Jubiläumsjahr deutschlandweit und die
Zusammenarbeit mit anderen Branchentreffs in Karlsruhe und Umgebung hat sich
bereits bewährt.
Fortgesetzt
wird der Schülerzeitungswettbewerb. Er wird im kommenden Jahr zum dritten Mal
angeboten.
Vorbereitet
wird aktuell eine Fortbildungsreihe, um Vereine aktiv bei ihrer
Öffentlichkeitsarbeit zu unterstützen.
Eine selbst organisierte Reise nach Berlin im Jubiläumsjahr hat gezeigt, wie nutzbringend dieses Angebot für die Clubmitglieder ist. Diese Bildungsreisen sollen fortgesetzt werden.
Der
Verein wird für Blogger, Youtuber und Influencer geöffnet, die allerdings
hauptberuflich journalistisch arbeiten müssen. Dadurch soll fundiertes und
praxisnahes Wissen zu neuen Medien und Netzwerken in den Verein getragen werden.
Irmgard
Duttenhofer
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